Future Cities

Future Cities. Urbane Vielfalt gendersensitiv/queer gestalten?


Marion Mangelsdorf
Freitags (Blockveranstaltung, genaue Angaben siehe Semesterplan)
Co-Creation Raum, Alte Universität Bertoldstraße 17

Die internationale Stadt- und Geschlechterforschung (Urban Gender Studies) thematisieren wie Raum und ‚Gender‘, bzw. Stadtentwicklung und Geschlechterbeziehungen sich wechselseitig konstituieren. Was bedeutet das nun konkret, wenn Städte vorgeben, sich ‚green‘, ‚blue‘ oder ‚smart‘ auszugestalten? Welche Aspekte von Geschlecht und weiterer intersektionaler Differenzkategorien spielen dabei eine Rolle? Welche theoretischen Ansätze und methodischen Praktiken ermöglichen es uns, sich dem zeitgenössischen ebenso wie dem zukünftigen Stadtraum anzunähern? Diesen Fragen gehen wir durch theoretische und materiell-sinnliche Erkundungen (konkret im Freiburger Stadtraum) auf die Spur, um mittels Kritischer Kartierung und emergenter Strategien Zukunftsvisionen für eine gendersensible(re) und queere urbane Vielfalt auszugestalten.

Seminarplan

Vorbesprechung
27.10.2023 12–14 Uhr

Part I // Theorie: Urban Gender Studies Meets Future Cities
In diesem ersten Part erarbeiten wir uns während wöchentlicher Treffen eine gemeinsame Textgrundlage. Darauf folgen frei gestaltbare Parts (II + III), die Einzeln oder in Kleingruppen organisiert werden können.

17.11.2023 12–14 Uhr
Texte:
Frank, Susanne (2019) „Stadt-, Raum- und Geschlechterforschung: Theoretische Konzepte und empirische Befunde“ In: B. Kortendiek et al. (Hrsg.), Handbuch Interdisziplinäre Geschlechterforschung, Geschlecht und Gesellschaft. Wiesbaden: Springer, 1347–1357.
Zibell, Barbara (2019) „Architektur und Raumplanung: zur Herausforderung der geschlechtergerechten Gestaltung eines Wissens- und Handlungsfeldes“ In: Ebd., 709–718.

Internetbeiträge:
IBA Wien (2022) Frauen Bauen Stadt – The City Through a Female Lens (30:45 Min.).
3sat (2022) Kulturdoku Frauen bauen (58:50 Min.).

01.12.2023 12–16 Uhr
Texte:
Beebeejaun, Yasminah (2017) ”Gender, urban space, and the right to everyday life‟ In: Journal of Urban Affairs, 39(3), 323–334.
International Bank for Reconstruction and Development (2020) Handbook for Gender-inclusive Urban Planning and Design, Washington: The World Bank.

Internetbeiträge:
ADB (2022) Tactical Urbanism for Gender-Inclusive Streets (3:25 Min.).
Catterall, Pippa/Azzouz, Ammar (2021) The queer city: how to design more inclusive public space (15:13 Min.).

08.12.2023 12–16 Uhr
Texte
Dammann, Finn/Michel, Boris (2022) „Kritisches Kartieren – zur Einführung“ In: Diess. Handbuch Kritisches Kartieren. Bielefeld: transcript, 9–24.
Brown, Adrienne Maree (2017) ”Introduction‟ In: Emergent Strategy. Edinburgh/Chico: AKpress,1–40.
Brown, Adrienne Maree (2017) ”Principles of Emergent Strategy‟ In: Emergent Strategy. Edinburgh/Chico: AKpress, 41–42.

Internetbeiträge:
Brown, Adrienne Maree (2017) Emergent Strategy (5:27 Min.).
Orangotango. Von eigenen und anderen Karten (9:07 Min.).
Buildings for Future Cities? ZahaHadid Architects. Intro Film (10:16 Min.).

15.12.2023 12–16 Uhr
Besprechung Freiarbeit


Part II // Kritische Kartierung: Green, Blue Or Smart Meets Gender

Zeitraum: Freiarbeit vom 18.12.2023–18.01.2024 Einzeln oder in Kleingruppen
mit WP Zwischenergebnisse am 19.01.2024 12–18 Uhr

Zunächst geht es darum, eine eigene Kritische Kartierung (https://orangotango.info/de/kritisches-kartieren/) zu erstellen. Basis dessen ist, sich einem Platz, Gebäude oder Park in Freiburg anzunähern und dort Beobachtungen durchzuführen. Wie trägt die Architektur und Raumgestaltung an diesem Ort zur Atmosphäre und Nutzung welcher Communities bei? Fühlen sich Menschen hier wohl oder unwohl? Warum? Wie ist der Ort gegendert?
Dabei sollte einer der drei Aspekte stärker vertieft werden: Welcher Umgang mit Vegetation (‚green city‘), Gewässern (‚blue community‘) oder mit Prozessen der Digitalisierung (‚smart city‘) sind an diesem urbanen Ort entscheidend? Welche Materialität tritt in den Vordergrund und trägt zur sinnlichen Wahrnehmung des Raumes maßgeblich bei?


Part III // Zukunftsvisionen: Emergente Strategy Develops Future Cities
Zeitraum: Freiarbeit vom 20.01.–08.02.2024 Einzeln oder in Kleingruppen
mit WP Endergebnisse am 09.02.2024 12–18 Uhr

Auf der Grundlage der zuvor erstellten Kritischen Kartierung und mithilfe der „emergenten Strategie“ (Brown 2017; https://www.youtube.com/watch?v=IyN76oTt67M) sollen nun Zukunftsvisionen „ausformuliert“ werden: Wie könnten diese Orte in Zukunft weiterentwickelt werden? Welche Materialität und Aspekte der Raumgestaltung/Architektur ließen sich wie stärker ausgestalten? Was braucht es, um an den ausgewählten Orten die Aspekte ‚green‘, ‚blue‘ oder ‚smart‘ geschlechtersensible(re) oder queer auszudifferenzieren? Wie könnte sich das auf die Raumnutzer*innen/Communities auswirken? Und umgekehrt: Wie könnten die Raumnutzer*innen/Communities diese Transformationsprozesse mitkreieren?


Part IV // Präsentationsworkshops
WP Zwischenergebnisse 19.01.2023 // WP Endergebnisse 09.02.2024

Die Zwischenergebnisse in Form der eigens erstellten Kritischen Kartierungen ebenso wie die Endergebnisse der Zukunftsvisionen werden in gemeinsamen Präsentationsworkshops vorgestellt. In Absprache und Abstimmung der Seminarbeteiligten können die Zwischen- und Endergebnisse – wenn praktikabel – auch mit Ortsbegehungen kombiniert werden.