Mensch sein, bedeutet mehr, als nur Mann oder Frau zu sein


Lehrveranstaltungen am
Zentrum für Allgemeine Wissenschaftliche Weiterbildung (ZAWiW) in Ulm

04.11.2019 Vortrag

Man ist nicht als Frau geboren, man wird es.
Simone de Beauvoir

Der berühmte Satz von Simone de Beauvoir verweist auf den gesellschaftlichen Kontext, in den unsere Vorstellungen von Geschlecht eingebunden sind. Die französische Philosophin betont, dass sich unsere Geschlechterbilder und -rollen im Prozess von Sozialisation und kultureller Prägung entwickeln. Lässt sich Geschlecht überhaupt starr in Entweder-Oder-Schemata denken oder ist es nicht vielmehr fluide, verwoben mit anderen identitätsstiftenden Momenten? Wir alle haben einen sozialen, geopolitischen und ethnischen Hintergrund, gehören einer Generation an, haben unterschiedliche sexuelle Begehren, stecken in unterschiedlichen Commitments, in unterschiedlichen Werte- und Glaubenssystemen etc. Geschlecht lässt sich nur in dieser Weise der Verbindung, nicht in der Trennung denken. Deswegen möchte ich den Blick auf das Dazwischen lenken; zwischen männlich und weiblich, zwischen Frauen- und Geschlechterforschung sowie Theorien der Intersektionalität, die die Überschneidungslinien von Geschlecht, Ethnizität, Status, Klasse, Religiosität etc. in den Blick nehmen.

15./16.11.2019 und 17./18.01.2020 Blockseminar

In der Geschlechterforschung sprechen wir von Geschlecht als einer Struktur- und Prozesskategorie. Was bedeutet das? Ich möchte einen partizipativen Dialog anstoßen und fragen: Wie stark ist unser Blick auf die Welt davon geprägt, dass wir nicht nur Menschen, sondern unsere Umwelt in männlich und weiblich einteilen, das heißt in Entweder-Oder-Schemata? (vgl. Doris Ingrisch/Marion Mangelsdorf: Gender und die Kunst der Muße. In: Muße. Ein Magazin, 4. Jhg. 2019, Heft 1, S. 14-17)
Das Seminar ist so aufgebaut, dass nach einem einführenden Teil zu ›Mensch sein, bedeutet mehr, als nur Mann oder Frau zu sein‹ Themenschwerpunkte in Einzel- und Gruppenarbeiten fokussiert und dann gemeinsam diskutiert werden können.

In Zusammenarbeit mit dem AK Frauengeschichte im Bereich Forschendes Lernen des ZAWiW der Universität Ulm hat sich das Thema (Un-)Vereinbarkeit von Familie und Beruf – eine Frage der Emanzipation und Gleichberechtigung als Themenschwerpunkt herauskrsitallisiert.

Zeiten

Block I
15.11.2019 11.00–18.00 Uhr
16.11.2019 09.00–14.00 Uhr
Block II
17.01.2020 11.00–18.00 Uhr
18.01.2020 09.00–14.00 Uhr


Weitere Informationen siehe: